Gärung ist bei frischem Heu unvermeidlich, und Selbstentzündung in Heuballen ist die unvorhersehbare Folge. Die Heufeuchte und das Erntewetter ändern sich von Jahr zu Jahr und sogar von Feld zu Feld. Dies ist selbst für den erfahrensten und vorsichtigsten Landwirt ein echtes Risiko.
Wie kann Heu spontan verbrennen?
Die Gärung führt zur Erwärmung der Heuballen und deren Intensität hängt zum Beispiel vom Feuchtigkeitsgehalt oder der Art des Heus ab. Normalerweise steigt die Temperatur auf etwa 40°C, aber auch Temperaturen über 50°C sind keine Seltenheit. In einigen Fällen kann die Temperatur bis zu 70°C und darüber weiter ansteigen. Bei solchen Temperaturen befindet sich das Heu bereits in einer Gefahrenzone und eine Selbstentzündung wird immer wahrscheinlicher.
Warum entzündet sich Heu spontan?
Die Selbstentzündung ist ein natürliches Phänomen im frischen Heu. Dieser chemische Prozess findet statt, wenn sich feuchtes Heu erwärmt und entzündet. Beträgt der Feuchtigkeitsgehalt des Heus zum Zeitpunkt der Pressung mehr als 13% bis 15 %, beginnt das feuchte, komprimierte Heu zu gären. Bei diesem Fermentationsprozess entstehen Wärme und brennbare Gase, die schließlich auf eine Temperatur steigen, die über ihrem Zündpunkt liegt. Während des Gärprozesses kann die Temperatur des Heuballens bis zu 80°C erreichen. Bei Überschreitung dieser Schwelle löst jede Anwesenheit von Sauerstoff (z.B. Luftzug) eine Selbstentzündung aus und der Heuballen wird in Brand gesetzt, was zu einem gefährlichen Brand im Lager führt.
Riesige Verluste durch Selbstentzündung in einem einzigen Heuballen
Ein einzelner überhitzter Ballen kann spontan das gesamte Heulager und alle nahegelegenen Gebäude, Fahrzeuge, Maschinen usw. verbrennen. Der Wert der Sachschäden eines Heubruchs beträgt im Durchschnitt mindestens 200.00 bis 300.000 Euro. Die Feuerversicherung ist unerlässlich, aber sie kann niemals alle Schäden, insbesondere immaterielle, ausgleichen. Die Erholung kann Jahre dauern, sowohl finanziell als auch psychologisch.
Die Temperatur kann über Nacht steigen.
Die Temperatur kann über Nacht von einem sicheren auf ein gefährliches Niveau ansteigen. Gelegentliche manuelle Messungen können diesen Temperaturanstieg leicht übersehen, wohingegen eine kontinuierliche Überwachung die heißen Ballen bereits im Frühstadium erkennt, so dass lange im Voraus Vorkehrungen getroffen werden können. Die Überwachung auch nur eines Teils des Heuhaufens erhöht das Situationsbewusstsein im Vergleich zu manuellen Messungen.
Wenn eine Überhitzung rechtzeitig erkannt wird, ist es möglich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen: den erwärmten Ballen vom Stapel entfernen und die Luftzirkulation zur Kühlung des Heus fördern. Bei Temperaturen über 80°C darf der Ballen jedoch nicht weiter angerührt werden, da durch Bewegungen Luft in den Ballen eindringen und das Heu in Brand setzen kann.
Abdeckung des gesamten Heuhaufens
Temperaturmessungen während der Gärungszeit sind notwendig, um mögliche Gefahren zu erkennen. Durch die tägliche Probenahme mit einem Handthermometer erhalten Sie bereits einen Hinweis auf die Phase des Fermentationsprozesses. Manuelle Temperaturmessungen sind jedoch mühsam und können nur die äußersten Heuballen im Stapel erreichen. Mit drahtlosen Sensoren reichen die Temperaturmessungen von den äußersten bis zu den innersten Heuballen im Stapel.
Vergleich von Methoden zur Messung der Heutemperatur zur Vermeidung von Heubränden
Manuelle Messungen | Automatische Überwachung | |
Zeitintervall | Einmal täglich | Kontinuierlich |
Abdeckung | Vordere Ballen | Ganzer Stapel |
Arbeitsaufwand | Tägliche Messungen | Platzierung des Sensors zum Zeitpunkt der Lagerung |